In den 1990er Jahren erstellte Prof. Dr. Klaus Bieberstein (Lehrstuhl für Alttestamentliche Wissenschaften, Otto-Friedrich-Universität Bamberg) im Rahmen des SFB 19 "Tübinger Atlas des Vorderen Orients" der Universität Tübingen ein kommentiertes Kartenwerk zu den bis dahin stattgefundenen über hundertjährigen Ausgrabungen in und um Jerusalem (Bieberstein 1992 und 1994). 2017 folgte eine englische Zusammenfassung zur Entwicklung der historischen Stadt bis 70 n. Chr., die einen Paradigmenwechsel in der Rekonstruktion der Baugeschichte vollzieht (Bieberstein 2017). Diese umfangreichen Datensätze lagen bisher zum größten Teil nur analog vor, und werden nun Im Rahmen eines gemeinsam organsierten Lehr- und Forschungsprojekts von der IVGA digitalisiert. Fokus der Zusammenarbeit liegt auf der virtuellen Darstellung der Siedlungsentwicklung nach historischen Epochen auf Grundlage der archäologieschen Grabungen, welche zusätzlich mit den Erkenntnissen der vergangenen Jahrzehnte ergänzt werden.

In einer GIS-Einführungsübung im WiSe 2019/20 wurde die Basiskarte der bis dato nur eingeschränkt digitalisierten Informationen von Studierenden der archäologischen Wissenschaften kartiert, und von studentischen Hilfskräften der IVGA komplettiert. Es folgte die Digitalisierung der archäologischen Kartensätze, und deren Überarbeitung mit den seit der Veröffentlichung des Kartenwerks stattgefundenen Grabungen. Dazu wurde in einem Seminar/Proseminar im WiSe 2020/21 die Literatur der in den vergangenen Jahren stattgefundenen Grabungen gesichtet, und die Grabungspläne nach bestem Ermessen in die Online-Datenbank integriert.

Ziel des Projekts ist es, den Datensatz als interaktiven Online-Atlas der Öffentlichkeit zu präsentieren.